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Rat beschließt: Verkauf von Cannabis soll in der Kölner Innenstadt legal werden

Rat beschließt: Verkauf von Cannabis soll in der Kölner Innenstadt legal werden

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ARCHIV - 26.03.2013, Bayern, Würzburg: Ein Mann hält getrocknete Cannabisblüten in der Hand. Er konsumiert Cannabis nach einem Motorradunfall legal zur Schmerztherapie. (zu dpa „Ein Jahr Cannabis auf Rezept: Zwischen Goldgräberstimmung und Skepsis“ vom 08.03.2018) Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ Foto: dpa
In Köln soll Cannabis verkauft werden. Die „AG Cannabis“ entwickelt eine Strategie hierfür. Das beschloss der Rat in der Innenstadt.

Köln. 

In der Kölner Innenstadt soll der Verkauf von Cannabis legal möglich werden, so wünscht es sich eine Mehrheit in der Bezirksvertretung. Geplant ist eine Arbeitsgruppe „AG Cannabis“ zu gründen und Abgabestellen in Apotheken einzurichten.

Eine Mehrheit aus Grünen, FDP, Linken, Deine Freunde und der Ratsgruppe Gut beschlossen in der Bezirksvertretung den Modellversuch. In der „AG-Cannabis“ soll eine Strategie zur kontrollierten Abgabe des Rauschmittels entwickelt werden. In der Arbeitsgruppe sollen Mitglieder von Suchthilfeträgern, Drogenexperten, die Polizei und Fachpolitiker miteinander diskutieren.

Studie ist Voraussetzung

Voraussetzung für die Abgabe von Cannabis ist eine Erlaubnis des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte. Die kann beispielsweise für die Durchführung einer wissenschaftlichen Studie erteilt werden. In ihrem Antrag wünschen sich die Fraktionen in der Bezirksvertretung, dass mit dem Pilotprojekt die Auswirkungen auf den Schwarzmarkt in der Innenstadt und auf die Gesundheit der Konsumenten untersucht wird.

Regina Börschel (SPD) stimmte gegen den Antrag. Sie befürchtet, dass die Innenstadt damit Cannabis-Touristen anzieht, sagte sie dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Mit dem Beschluss der Bezirksvertretung ist der Verkauf von Cannabis einen großen Schritt weiter, einige Hürden muss das Projekt aber noch nehmen.

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Düsseldorf und Münster mit ähnlichen Projekten

Die Stadt Düsseldorf scheiterte mit einem ähnlichen Vorstoß, da die Universitätsklinik der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität abgesprungen war. In Münster war ein Antrag mit einem ähnlichen Projekt 2017 gescheitert, das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) lehnte ihn ab.

Seit dem 10. März 2017 kann Cannabis auf Rezept verschrieben werden. Es ist für eine sehr beschränkte Gruppe bereits in Apotheken erhältlich. Knapp die Hälfte der Cannabis-Verordnungen wird dabei für Präparate ausgestellt, die Multiple-Sklerose- oder Krebspatienten Linderung verschaffen sollen, schreibt „Leafly“. (dahe)